Lift-Achse MKR-ALA

Doppelachsaggregat Liftbar?

Man müsste alle Achsen die man für die Leerfahrt nicht braucht, liften können. „Dann federt's auch besser“ war sein Gedanke. Die Antwort der Hersteller: „Geht nicht, weil... ...eine angetriebene, noch dazu blattgefederte Achse ist nicht liftbar!“ Schließlich müsse die Achse zum Liften ja vom restlichen Antriebsstrang getrennt werden. Und wie soll das denn bitte gehen.

Das es geht hat Manfred Reinfurt bereits vor Jahren gezeigt. Mittlerweile genießt er Patentschutz für die „Reinfurt-Achse“. Einschlägige Nutzfahrzeug- und Truckermagazine haben bereits darüber berichtet. Nach einem Mercedes 6x4-Fahrgestell baute der Marktheidenfelder zuletzt einen MAN-8x6-Vierachser um. Im Frühjahr 2000 konnte er diesen, im heimischen Fuhrpark erprobten, Prototyp verkaufen.

Der neue Besitzer Rudolf Baumann (Straubing) fasst die neugewonnenen Alltagserfahrungen so zusammen: „Wir können bislang nur positives berichten. Und: der Fahrkomfort ist gigantisch... .“ Fahrer Martin Bömmerl ergänzt: „Auch die Wendigkeit ist ein Riesen-Vorteil. Wenn ich beladen in eine Baustelle reinfahre, muß ich vielleicht vier oder fünfmal rangieren. Entladen und mit gelifteten Achsen fahre ich meist in einem Zug heraus.“
Das Baumann sich den Prototyp gekauft hat, hat noch einen anderen Grund: „Ich erwarte mir deutlich geringeren Reifenverschleiß und auch weniger Reifenschäden,“ betont der Bauingenieur und Fuhrunternehmer. Man fahre viel Abbruchmaterial und das gehe „ganz schön auf die Reifen“. Ein kaputter Pneu schmälere, bei den ohnehin schon knappen Margen, die Rendite empfindlich. Mit den Liftachsen sei hier eine ganz neue Qualität der Reifenschonung eingezogen. Dies und die ebenfalls zu verzeichnenden Spritspar-Effekte seien für Baumann echte Kostenvorteile. Bislang ging die Rechnung auch in dieser Hinsicht auf. (von Robert Domina)

Die Vorteile der „Reinfurt-Achse“ auf einen Blick:

Und so funktioniert die Reinfurt Achse:

Das Prinzip ist einfach. Um eine angetriebene Achse liftbar gestalten zu können, ist die erste Voraussetzung, dass man sie vom übrigen Antriebsstrang trennen kann. Dieses Problem löste Reinfurt mit einer kräftigen Klauenkupplung, die er in der Kardanwelle zwischen letzter und vorletzter Antriebsachse einsetzt. Per Hydraulikzylinder wird die Kupplung vom Fahrerplatz aus geschaltet. Mit 20.000 Newtonmeter Übertragungsmoment ist die Kupplung von der Festigkeit her allen Eventualitäten gerüstet. Das Längsdifferential muß bei gelifteter Achse natürlich gesperrt werden, damit das Antriebsdrehmoment auf die vorletzte Achse geleitet wird.

Beim 8x6 Kipper von Rudolf Baumann lässt sich neben der letzten Achse auch noch die zweite, gelenkte und ebenfalls angetriebene Vorderachse liften und entkoppeln. Das Abkoppeln vom Antriebsstrang ist hier besonders einfach, weil die Vorderachse beim MAN 8x6 über das Verteilergetriebe zuschaltbar ausgeführt ist.

Die Liftarbeit übernehmen grundsätzlich Hydraulikzylinder. So wird die letzte Achse von einem einzigen Hydraulikzylinder mit rund 10 to gegen die Blattfedern an den Rahmen gepresst. Die zweite Lenkachse wird von zwei Hydraulik-Stempeln nach oben gedrückt, und zwei weitere Zylinder lassen über ein doppeltes Federgehänge die Achse nach oben gehen, so das nicht die Feder belastet wird. Das gesamte System ist so ausgelegt, dass die Achsen nur im Stillstand, entkoppelt und ohne Beladung geliftet werden können. Schutzschaltungen und diverse Sensoren verhindern eine Fehlbedienung.

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