Volvo
Trucks auf der IAA Nutzfahrzeuge 2002 in Hannover
Die
neuen Volvo FH und Volvo FM im Mittelpunkt
Das
neue Lkw-Programm von Volvo Trucks – die beiden Baureihen Volvo FH und Volvo
FM – ist für die breite Öffentlichkeit in Deutschland zum ersten Mal auf der
Internationalen Automobilausstellung Nutzfahrzeuge 2002 in Hannover zu sehen
(12. – 19. September 2002). Volvo zeigt den Besuchern in Halle 17, Stand A 21
eine repräsentative Auswahl seiner neuen Lkw-Modelle, die in den Bereichen
Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Kraftstoffverbrauch und Umweltverträglichkeit
zahlreiche Verbesserungen aufweisen.
Die
Ausstellungsfahrzeuge von Volvo |
||||
Modell |
Variante |
Motor |
Radstand |
Besonderheiten |
FL612 |
Lkw / 4x2 |
D6B220 |
4.600 mm |
Fahrerhaus kurz, CRT-Filter |
FM9 |
SZM / 4x2 |
D9A380 |
3.700 mm |
Fahrerhaus lang, I-Shift, ADR |
FM9 |
Kipper / 4x4 |
D9A340 |
3.900 mm |
Fahrerhaus kurz, Kipphydraulik |
FM12 |
Kipper / 8x4 |
D12D420 |
4.300 mm |
Tagesfahrerhaus, Powertronic |
FH12 |
SZM / 4x2 |
D12D420 |
3.600 mm |
Chassishöhe XLow: 810 mm |
FH12 |
SZM / 4x2 |
D12D460 |
3.700 mm |
Globetrotter XL, Dynafleet 2.2 |
FH12 |
SZM / 4x2 |
D12D500 |
3.700 mm |
Globetrotter XL |
FH12 |
Lkw / 6x2 |
D12D380 |
4.900 mm |
Chassishöhe Low: 850 mm |
FH12 |
Lkw / 6x2 |
D12D420 |
4.800 mm |
Globetrotter, I-Shift |
Die
drei neuen Baureihen – Volvo FH12, Volvo FM12 und Volvo FM9 – repräsentieren
eine der größten Produktoffensiven des Unternehmens in seiner mittlerweile
75-jährigen Geschichte. Als Neuheiten sind zu verzeichnen: Der D9-Motor, ein
Turbocompound-Triebwerk mit 500 PS, die vollautomatische Schaltung I-Shift, überarbeitete
Bordelektronik und überarbeitetes Fahrgestellprogramm, ein aerodynamisch
verbessertes Design sowie weitere Fahrerhausvarianten und
Fahrerhaus-Innenausstattungen. Die Investitionen insgesamt belaufen sich auf 5,5
Milliarden Schwedische Kronen, das sind umgerechnet rund 600 Millionen Euro.
Der
Volvo FH12 kam 1993 auf den Markt und entwickelte sich seither mit fast 200.000
verkauften Exemplaren zum Bestseller. Der FH12 setzte neue Maßstäbe, vor allem
in den Bereichen Sicherheit, Fahrerarbeitsplatz und Kraftstoffverbrauch. 1998/99
wurde das Modell umfassend modernisiert, unter anderem durch eine völlig neue
Elektronik sowie ein neues Fahrgestell mit Scheibenbremsen. Fast zeitgleich kam
auch die FM-Baureihe auf den Markt, konzipiert hauptsächlich für den schweren
Verteiler- und Baustellenverkehr.
Volvo
Trucks entwickelte sein neues Modellprogramm mit dem Ziel, seinen Kunden den
rentabelsten Lkw des Marktes liefern zu können. Dabei konzentrierten sich die
Ingenieure bei der Entwicklungsarbeit auf die Bereiche, die von größter
Bedeutung für den Transportunternehmer sind: reduzierter Kraftstoffverbrauch,
maximale Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge, hohe Nutzlast und
ein Arbeitsplatz, der den Fahrer motiviert.
Beispiel Verfügbarkeit: Bei Einsätzen mit bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht kann der
neue Volvo FH12 als Sattelzugmaschine zwischen den Ölwechseln 90.000 Kilometer
zurücklegen, in einigen Fällen sogar bis zu 100.000 Kilometer.
Parallel
zur Präsentation des neuen Volvo FH und Volvo FM stellt Volvo Trucks drei
Motoralternativen vor: einen völlig neuen 9,4-Liter-Motor (Volvo D9A), den
12-Liter-Motor D12D sowie eine neue Version mit Turbocompound und einer Leistung
von 368 kW (500 PS). Sämtliche Motoren erfüllen Euro 3.
Der9,4-Liter-Motor steht in vier Leistungsstufen zwischen 191 und 280 kW (260 bis
380 PS) zur Verfügung und verrichtet im Volvo FM seinen Dienst. Verglichen mit
dem Vorgänger Volvo D10 ist der D9 nicht nur 80 Kilogramm leichter, sondern
zeichnet sich auch durch einen wesentlich günstigeren Verbrauch aus.
Die Basis der Motorenpalette stellt das bewährte D12-Aggregat dar. Neue
Topmotorisierung ist eine Variante mit Turbocompound-Antrieb (D12D 500 TC),
2.400 Nm Drehmoment und 500 PS Leistung. Bei der Turbocompound-Technik verwertet
eine zweite Turbine im Abgaskanal die noch immer heißen Abgase aus dem
eigentlichen Turbolader zur weiteren Energiegewinnung. Der leistungsstarke Motor
ist in erster Linie für Schwertransporte sowie für hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten
in bergigen Regionen vorgesehen.
Volvo I-Shift lautet der Name einer neuen Automatik, die nicht nur zu höherem Komfort
und mehr Sicherheit beiträgt, sondern auch zu niedrigerem Kraftstoffverbrauch
und reduziertem Gewicht. Das I-Shift-Getriebe schaltet weich und schnell und
passt sich den aktuellen Betriebszuständen an. Gegenüber der Ausstattung mit
einem Handschaltgetriebe spart die in ein Aluminiumgehäuse eingebettete
Automatik rund 70 Kilogramm Gewicht.
Neben den Motoren trägt eine stark verbesserte Aerodynamik zur weiteren Senkung des
Kraftstoffverbrauchs bei. Unternehmenshaushalt und Umwelt werden dadurch
gleichermaßen entlastet.
Die
neuen FH und FM folgen dem Bestreben von Volvo Trucks, die sichersten
Nutzfahrzeuge des Marktes zu entwickeln. Hier einige Beispiele: Für
Sattelzugmaschinen (4x2) bietet Volvo eine elektronische Fahrdynamikregelung (ESP)
an – die erste ihrer Art, die in Serie für ein Lkw-Modell eingeführt wurde.
Das System hilft dem Fahrer, die Kontrolle über seinen Sattelzug auch auf
glatter Fahrbahn und in Situationen zu behalten, in denen die Stabilität auf
Grund eines Ausweichmanövers oder einer Notbremsung verloren zu gehen droht.
Neu ist auch der integrierte vordere Unterfahrschutz, den Volvo jetzt serienmäßig
anbietet. Bei einem Frontalzusammenprall wird damit ein Einkeilen eines Pkw
unter dem Lkw verhindert.
Volvo führt zudem eine neue Variante des Sicherheitsgurtes ein, mit der das
Unternehmen die Anschnallquote unter den Berufskraftfahrern verbessern will. Die
Innenausstattung von FH und FM wurde noch stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche
der Fahrer zugeschnitten, die hier einen Arbeitsplatz vorfinden, der beim Fahren
und Wohnen keine Wünsche offen lässt. An Bord stehen nun noch mehr praktische
Stau- und Ablagemöglichkeiten zur Verfügung.
Der Fahrerplatz erhielt eine völlig neue Armaturentafel mit zentral positioniertem
Fahrerinformationsdisplay und Lenkradtasten, mit denen sich Radio und Telefon
bedienen lassen. In den Fahrersitz ist zudem eine Freisprecheinrichtung
integriert. So kann sich der Fahrer vollständig auf das Verkehrsgeschehen und
sein Fahrzeug konzentrieren.
Der Startschuss für die Entwicklung der neuen Lkw-Generation fiel 1997, mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Volvo Trucks waren in das Projekt eingebunden. Die ersten fahrfertigen Prototypen gingen im Sommer 1999 in die Testphase. Im Rahmen dieser Entwicklungsarbeit wurden enorme Strecken gefahren: einerseits auf den Volvo-eigenen Teststrecken in aller Welt mit heißem oder arktischem Klima, aber auch unter verschiedenen Transportbedingungen. Insgesamt waren es 3,1 Millionen Ingenieurstunden sowie 195.000 Stunden in den Testlabors der Volvo Truck Corporation.
Quelle: Volvo Trucks (Deutschland) GmbH, Dietzenbach, im Juli 2002