Hier die Auflagen/Einschränkungen der Hersteller 

(bitte vor Umstellung unbedingt nochmals Rücksprache mit Vertragswerkstatt halten)

DAF:
Freigegeben wird der Einsatz von 100% FAME (Fatty Acid Methylated Ester der DIN V 51606), sowie alle Mischungsverhältnisse mit Diesel Kraftstoff in den folgenden Fahrzeugen:

Alle Fahrzeug-Typen der Baureihen CF75 und CF85 ab Produktionswoche 13/2001.

Achtung: Fahrzeuge vom Typ 95XF können auf Grund der Beschaffenheit der Kraftstoff Förderpumpe nicht mit FAME betrieben werden. Die Abdichtungen der „Barnes“ Förderpumpen sind nicht FAME resistent.

Folgende Besonderheiten sind unbedingt zu beachten:

  1. Unter Beibehaltung der handelsüblichen und auf normale Dieselkraftstoffe ausgelegte Einspritzanlagen zerstäubt FAME bei hohen Temperaturen wesentlich schlechter. Dadurch gelangt ein Teil des unverbrannten FAME in das Schmiersystem des Motors. Um einer übermäßigen Ölverdünnung vorzubeugen, müssen die Wechselintervalle für Motoröl halbiert werden. Verlängerte Ölwechselintervalle sind nicht zulässig.

  2. Die Wechselintervalle für den Öl- und Kraftstoffilter müssen halbiert werden.

  3. Es ist ein beheizter Wasserabscheider (Raccor-Filter: ET-Nr. 1364584) zu montieren um die Bakterienbildung zu vermindern.

  4. Standheizung: Die Ausführungen der Standheizungen Eberspächer D1LC compact und D3LC compact können mit FAME und mit jedem Mischungsverhältnis mit Diesel betrieben werden.

  5. Die Ausführung der Standheizung Hydronic 10 und Airtronic D2 sind nicht für den Betrieb mit 100% FAME freigegeben. Diese Heizungen dürfen mit einem maximalem Zusatz von 5% FAME betrieben werden. Bei Fahrzeugen mit einer dieser Standheizungen ist ein 10 Liter Zusatztank (ET-Nr. 1313369) für normalen Diesel Kraftstoff zu montieren.

IVECO:
Freigaben bzw. Einschränkungen haben wir bis heute leider nicht erhalten!

MAN:
Grundsätzlich können MAN Motoren mit Rapsöl-Methyl-Ester (Abkürzung: RME) betrieben werden, jedoch sind eine Reihe von technischen Besonderheiten zu beachten (sh. unten). Der RME-Kraftstoff muß die Mindestanforderungen der Vornorm DIN V 51606 erfüllen. Ebenso muß die erforderliche Kältefestigkeit garantiert werden, bzw. rechtzeitig auf Winterdiesel umgestellt werden.

Alle MAN Fahrzeuge und Motoren sind RME tauglich, wenn das sogenannte „RME Paket“ als Sonderausstattung eingebaut ist. Zum sicheren Betrieb anderer Fahrzeuge werden RME-feste Dichtungen und RME-feste Kraftstoffleitungen in der Kraftstoffführung benötigt (RME Paket).

Generelle Hinweise für RME-Betrieb:

  1. Beim RME Betrieb müssen die Motoröl- und Ölfilterwechsel verkürzt werden:
       - Jahresfahrleistung bis 45.000 km = Wechselintervall 20.000 km (oder 400 Betriebsstunden)
       - Jahresfahrleistung über 45.000 km = Wechselintervall 30.000 km (oder 600 Betriebsstunden)

  2. RME kann im Kraftstoffsystem befindliche Rückstände lösen und nach Umstellung von Diesel in RME Betrieb anfänglich in kurzen Abständen die Kraftstoffilter verstopfen.

  3. Um eine ausreichende Betriebssicherheit bei niedrigen Temperaturen zu gewährleisten, empfehlen wir einen Einbau einer MAN-Kraftstoffilterheizung.

  4. Bei vorhandenen Zusatzheizungen kann es je nach Hersteller erforderlich sein, Teile der Heizung auszuwechseln. Einige Heizungstypen funktionieren nicht mit RME (bei Neufahrzeugbestellung beachten!).

Mercedes-Benz:
Nachstehende Fahrzeuge/Motoren sind für den Betrieb mit FAME freigegeben bzw. nicht freigegeben.

Typ

Motor

FAME-Betrieb möglich

Umrüstung notwendig

Actros

BR 500

Ja

Nein

Atego

BR 900

Ja

Nein

Axor

Bm 457.9

Ja

Nein

Econic

BR 900

Ja

Nein

LK 900

BR 900

Ja

Nein

LK/MK

BR 300

Ja, ab Baujahr 1988

Nein

MK/SK

BR 400

Ja, ab Baujahr 1988

Ja*

*Die Leckkraftstoffleitungen der Einspritzdüsen bei Motoren BR 400 sind gegen eine FAME-beständige Ausführung auszuwechseln und an den Kraftstoffvorlauf anzuschließen.

Auflagen/Hinweise:

Der Kraftstoff muss der DIN E 51606 entsprechen. Ein Betrieb mit Kraftstoff minderer Qualität kann zu Schäden und Funktionsstörungen führen. Unser Haus haftet nicht für Unregelmäßigkeiten und Schäden, die durch Kraftstoffe minderer Qualität entstehen.
Es kann wahlweise FAME oder Dieselkraftstoff eingesetzt werden. Die sich im Fahrzeugtank dabei einstellenden unterschiedlichen Mischungen zwischen FAME und normalem Dieselkraftstoff sind unbedenklich.
Bei nicht ausreichender Kältestabilität oder tieferen Außentemperaturen ist eine Kraftstoffvorwärmung oder ein Gridheater erforderlich. Die Zugabe von Fließverbesserern für Dieselkraftstoff oder Benzin/Petroleum-Beimischungen verändern die Kältestabilität von FAME nicht.

Motorenöl und Wartung:
Über Kolben und Zylinder gelangt immer ein gewisser Anteil Kraftstoff in das Motorenöl. Aufgrund seines hohen Siedepunktes verdunstet FAME nicht und bleibt vollständig im Motorenöl enthalten. Unter bestimmten Bedingungen kann es zu chemischen Reaktionen zwischen FAME und dem Motorenöl kommen. Das kann zu Motorschäden führen. Daher sind sowohl im reinen FAME- als auch im FAME-Diesel-Mischbetrieb die Wechselintervalle für Motorenöl und Ölfilter wie folgt zu verkürzen:

 

Fahrzeug/

Motor

Ölqualität

Fernverkehr

Nahverkehr

Erschwerter

Betrieb

LK/MK / BR 300

228.3 /.5

15.000 km

10.000 km

3.000 km

MK/SK / BR 400

228.5

228.3

30.000 km

15.000 km

20.000 km

10.000 km

6.000 km

3.000 km

MK/SK /BR 400

mit Langzeitölfilter

228.5

228.3

40.000 km

25.000 km

25.000 km

15.000 km

10.000 km

6.000 km

AXOR / Bm 457.9

ohne Wartungssystem (WS)

228.5

228.3

25.000 km

15.000 km

15.000 km

13.000 km

8.000 km

5.000 km

AXOR / Bm 457.9

mit Wartungszysten (WS)

Im Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt  > 0,8 % einstellen

Actros / BR 500

mit Wartungssystem (WS)

Im Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen

LK /BR 900

228.5

228.3

15.000 km

15.000 km

15.000 km

10.000 km

3.000 km

3.000 km

ECONIC / BR 900

mit Wartungssystem (WS)

Im Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen

ATEGO leicht /

BR 900

228.5

228.3

30.000 km

15.000 km

15.000 km

13.000 km

8.000 km

5.000 km

ATEGO schwer /

BR 900

mit Wartungssystem (WS)

Im Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen

Zu erschwerten Betriebsbedingungen zählen:
extremer Kurzstreckenverkehr, sehr schlechte Straßenverhältnisse, fahren mit Allradantrieb, hoher Staubanfall, Baustellenbetrieb, Betrieb von Kommunalfahrzeugen oder von Fahrzeugen mit vergleichbaren Betriebsbedingungen, Feuerlöschfahrzeuge oder Fahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft, eine Laufstrecke < 10.000 km pro Jahr.

Bei Fahrzeugen/Motoren, für die eine Freigabe für den Betrieb mit FAME vorliegt, aber in dieser Tabelle nicht aufgeführt sind, ist der Wechselintervall für Motorenöl zu halbieren

Renault:
Renault lehnt den Betrieb seiner Fahrzeuge mit Biodiesel ab.

SCANIA:
Scania gibt keine generelle Freigabe für den Betrieb mit Bio-Kraftstoff. Kunden, die Biodiesel einsetzen wollen, und für ihr gutes Fuhrparkmanagement bekannt sind, werden über die Probleme mit Biodiesel und die möglichen Schäden informiert. Scania Deutschland wird diesen Kunden bestätigen, dass die Garantien eingelöst werden, wenn es klare und von uns akzeptierte Hinweise gibt, dass ein Schaden durch fehlerhaftes Material oder Herstellungsfehler verursacht worden ist. Scania wird unter keinen Umständen Schäden vergüten, die durch eine Kraftstoff-Polymerisation im Motoröl –  eine Verschlammung im Motor verursacht worden sind.

Volvo:
Volvo-Trucks lehnt die Verwendung von RME in seinen Dieselmotoren ab. Allenfalls eine Beimischung von 5% zum Dieselkraftstoff wird toleriert.

 

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