Folgende Besonderheiten sind
unbedingt zu beachten:
Unter Beibehaltung der handelsüblichen und auf normale Dieselkraftstoffe ausgelegte Einspritzanlagen zerstäubt FAME bei hohen Temperaturen wesentlich schlechter. Dadurch gelangt ein Teil des unverbrannten FAME in das Schmiersystem des Motors. Um einer übermäßigen Ölverdünnung vorzubeugen, müssen die Wechselintervalle für Motoröl halbiert werden. Verlängerte Ölwechselintervalle sind nicht zulässig.
Die Wechselintervalle für den Öl- und Kraftstoffilter müssen halbiert werden.
Es ist ein beheizter Wasserabscheider (Raccor-Filter: ET-Nr. 1364584) zu montieren um die Bakterienbildung zu vermindern.
Standheizung: Die Ausführungen der Standheizungen Eberspächer D1LC compact und D3LC compact können mit FAME und mit jedem Mischungsverhältnis mit Diesel betrieben werden.
Die Ausführung der Standheizung Hydronic 10 und Airtronic D2 sind nicht für den Betrieb mit 100% FAME freigegeben. Diese Heizungen dürfen mit einem maximalem Zusatz von 5% FAME betrieben werden. Bei Fahrzeugen mit einer dieser Standheizungen ist ein 10 Liter Zusatztank (ET-Nr. 1313369) für normalen Diesel Kraftstoff zu montieren.
IVECO:
Freigaben bzw. Einschränkungen haben wir bis heute leider nicht erhalten!
Generelle
Hinweise für RME-Betrieb:
Beim RME Betrieb müssen die
Motoröl- und Ölfilterwechsel verkürzt werden:
- Jahresfahrleistung bis 45.000 km =
Wechselintervall 20.000 km (oder 400 Betriebsstunden)
- Jahresfahrleistung über 45.000 km = Wechselintervall 30.000 km (oder 600 Betriebsstunden)
RME kann im Kraftstoffsystem befindliche Rückstände lösen und nach Umstellung von Diesel in RME Betrieb anfänglich in kurzen Abständen die Kraftstoffilter verstopfen.
Um eine ausreichende Betriebssicherheit bei niedrigen Temperaturen zu gewährleisten, empfehlen wir einen Einbau einer MAN-Kraftstoffilterheizung.
Bei vorhandenen Zusatzheizungen kann es je nach Hersteller erforderlich sein, Teile der Heizung auszuwechseln. Einige Heizungstypen funktionieren nicht mit RME (bei Neufahrzeugbestellung beachten!).
Typ |
Motor |
FAME-Betrieb
möglich |
Umrüstung
notwendig |
Actros |
BR
500 |
Ja |
Nein |
Atego |
BR
900 |
Ja |
Nein |
Axor |
Bm
457.9 |
Ja |
Nein |
Econic |
BR
900 |
Ja |
Nein |
LK
900 |
BR
900 |
Ja |
Nein |
LK/MK |
BR
300 |
Ja,
ab Baujahr 1988 |
Nein |
MK/SK |
BR
400 |
Ja,
ab Baujahr 1988 |
Ja* |
*Die Leckkraftstoffleitungen der Einspritzdüsen bei Motoren BR 400 sind gegen eine FAME-beständige Ausführung auszuwechseln und an den Kraftstoffvorlauf anzuschließen.
Auflagen/Hinweise:
Der
Kraftstoff muss der DIN E 51606 entsprechen. Ein Betrieb mit Kraftstoff minderer
Qualität kann zu Schäden und Funktionsstörungen führen. Unser Haus haftet
nicht für Unregelmäßigkeiten und Schäden, die durch Kraftstoffe minderer
Qualität entstehen.
Es kann wahlweise FAME oder Dieselkraftstoff eingesetzt werden. Die sich im
Fahrzeugtank dabei einstellenden unterschiedlichen Mischungen zwischen FAME und
normalem Dieselkraftstoff sind unbedenklich.
Bei nicht ausreichender Kältestabilität oder tieferen Außentemperaturen ist eine
Kraftstoffvorwärmung oder ein Gridheater erforderlich. Die Zugabe von Fließverbesserern
für Dieselkraftstoff oder Benzin/Petroleum-Beimischungen verändern die Kältestabilität
von FAME nicht.
Motorenöl und Wartung:
Über Kolben und Zylinder gelangt immer ein gewisser Anteil Kraftstoff in das Motorenöl.
Aufgrund seines hohen Siedepunktes verdunstet FAME nicht und bleibt vollständig
im Motorenöl enthalten.
Fahrzeug/ Motor |
Ölqualität |
Fernverkehr |
Nahverkehr |
Erschwerter Betrieb |
||
LK/MK
/ BR 300 |
228.3
/.5 |
15.000
km |
10.000
km |
3.000
km |
||
MK/SK
/ BR 400 |
228.5 228.3 |
30.000
km 15.000
km |
20.000
km 10.000
km |
6.000
km 3.000
km |
||
MK/SK
/BR 400 mit
Langzeitölfilter |
228.5 228.3 |
40.000
km 25.000
km |
25.000
km 15.000
km |
10.000
km 6.000
km |
||
AXOR
/ Bm 457.9 ohne
Wartungssystem (WS) |
228.5 228.3 |
25.000
km 15.000
km |
15.000
km 13.000
km |
8.000
km 5.000
km |
||
AXOR
/ Bm 457.9 mit
Wartungszysten (WS) |
Im
Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt
> 0,8 % einstellen |
|||||
Actros
/ BR 500 mit
Wartungssystem (WS) |
Im
Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen |
|||||
LK
/BR 900 |
228.5 228.3 |
15.000
km 15.000
km |
15.000
km 10.000
km |
3.000
km 3.000
km |
||
ECONIC
/ BR 900 mit
Wartungssystem (WS) |
Im
Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen |
|||||
ATEGO
leicht / BR
900 |
228.5 228.3 |
30.000
km 15.000
km |
15.000
km 13.000
km |
8.000
km 5.000
km |
||
ATEGO
schwer / BR
900 mit
Wartungssystem (WS) |
Im
Wartungssystem (WS) den Schwefelgehalt > 0,8 % einstellen |
Zu
erschwerten Betriebsbedingungen zählen:
extremer Kurzstreckenverkehr, sehr schlechte Straßenverhältnisse, fahren mit Allradantrieb, hoher Staubanfall,
Baustellenbetrieb, Betrieb von Kommunalfahrzeugen oder von
Fahrzeugen mit vergleichbaren Betriebsbedingungen, Feuerlöschfahrzeuge oder Fahrzeuge
der Land- und Forstwirtschaft, eine Laufstrecke < 10.000 km pro Jahr.
Bei Fahrzeugen/Motoren, für die eine Freigabe für den Betrieb mit FAME vorliegt, aber in dieser Tabelle nicht aufgeführt sind, ist der Wechselintervall für Motorenöl zu halbieren
Etwa 1000 km nach der
Umstellung auf FAME sollte wegen der Gefahr des Verstopfens durch gelöste
Ablagerungen (FAME hat eine hohe Reinigungswirkung) ein Kraftstoff- und Motorölfilterwechsel
erfolgen.
Der Betrieb mit FAME erfordert verkürzte Wechselintervalle für den
Kraftstofffilter. Der Kraftstofffilter ist bei jedem Motorölwechsel
auszutauschen
Zusatzheizungen
- Die Zusatzheizungen „Eberspächer“ D1L-P, D3L-P, D5W-S für 24 Volt und D9W sind FAME-beständig. Die
Zusatzheizung „Eberspächer“ D5W kann mit FAME betrieben werden, ein erhöhter
Kerzenverschleiß ist dabei nicht auszuschließen. Die Zusatzheizung „Eberspächer“ D1L-C kann mit FAME betrieben werden, wenn das
Steuergerät entsprechend umprogrammiert wurde. An früher verbauten Eberspächer-Zusatzheizungen ist ein Betrieb mit FAME nicht zulässig.
- Die „Webasto“-Heizgeräte Air Top 2000, DW 80 und Thermo 90 können
mit FAME betrieben werden. Unter Umständen ist dabei mit einem erhöhten Brennerverschleiß
zu rechnen. Von Zeit zu Zeit sind die Gummiverbindungsteile der
Kraftstoffleitung an der Dosierpumpe auf Dichtheit zu überprüfen. Ab 07/97 wurde
eine verbesserte Gummiqualität eingesetzt und die Prüfung kann entfallen.
Das Heizgerät AT 3500 ist derzeit nicht für den Betrieb mit FAME geeignet.